In der flachen Senke des Ottmaringer Tales konnte aufgrund der wasserstauenden, tonigen Böden des Opalinustones Niederschlags- und Hangwasser nicht versickern: In den stark vernässten Bereichen entwickelte sich ein Moorkörper. Durch extensive landwirtschaftliche Nutzung entstand ein Feuchtwiesenkomplex mit Niedermoorvegetation, nassen Hochstauden und Röhrichtbeständen. Seltene Pflanzen- und Tierarten, die „nasse Füße” ertragen können, stellten sich ein, z. B. Sumpfschwertlilie, Breitblättriges Knabenkraut u. a. Die offenen, niedrigwüchsigen Wiesen und Hochstaudenbestände waren Lebensraum für Wiesenbrüterarten wie Bekassine und Braunkehlchen.
Bei dem Bau des MD-Kanals senkte sich der Grundwasserspiegel im Bereich des Ottmaringer Moores ab. Da der Kanal die Torfschicht durchschnitten hat und sein Wasserspiegel unterhalb der Torfschicht liegt, wirkte der Einschnitt des Kanals wie eine Dränage. Mit dem aufwändigen Einbau einer Dichtwand sollte die Dränierung des Ottmaringer Moores bereits beim Kanalbau verhindert werden, das Moor fiel jedoch trotzdem trocken. Durch die Entwässerung des Torfkörpers entstanden Risse und die moortypischen Lebensbedingungen gingen unwiederbringlich verloren. Gegenüber dem Ausgangszustand hat sich das Ottmaringer Moor somit massiv verändert. Mit dem Trockenfallen und der Mineralisation der Moorböden verschwanden in den Wiesen seltene Niedermoorarten wie Natternzunge und Braunes Zyperngras. Gravierende Auswirkungen hatte der sich verändernde Wasserhaushalt auch auf die auf diesen Lebensraum spezialisierten Vogelarten (Bekassinen, Braunkehlchen) und Amphibien (Grasfrosch).
Der Verlust der Feuchtlebensräume des Ottmaringer Moores musste daher ausgeglichen werden. Da ein Torfkörper grundsätzlich nicht mehr wiederherzustellen ist, wurden als Kompensation an anderer Stelle Feucht- und Nasslebensräume geschaffen:
Start: Beilngries
Streckenlänge: ca. 18,5 km
Info-Stationen: 6
Wegbeschaffenheit: überwiegend befestigte Wirtschaftswege
Steigung: nahezu steigungsfrei
Vor rund 20 Jahren entstand durch den Bau des RMD-Kanals ein folgenschwerer Verlust für die Tier- und Pflanzenwelt. In den letzten Jahren wurde versucht, den Eingriff in den Lebensraum Ottmaringer Moor zu kompensieren. Die „Spuren“ des Eingriffs als auch der Ersatzmaßnahmen sind im Ottmaringer Tal und im Altmühltal deutlich zu erkennen.
Ein Radweg führt am Eingriffsortsort und den Ersatzflächen entlang.
Auf dieser Spurensuche können Sie sich selbst ein Bild davon machen, ob der Eingriff in Natur- und Landschaft ausreichend ausgeglichen werden konnte.
Paula hilft bei dieser Spurensuche. Zu Wort kommen Bekassine, Eisvogel, Nase und andere Tierarten.
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Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt